Bis vor ein paar Stunden war ich noch mitten in den Dreharbeiten zu meinem ersten Fernsehbericht als freie Mitarbeiterin.
Noch vor Abschluss meines Praktikums beim TV, habe ich beschlossen, eine Wochenserie zu drehen.
Eine Wochenserie ist ein Dreiteiler zu einem bestimmten Thema. Die Berichte laufen dann an drei auf einander folgenden Tagen, um die Leute zum Wiedereinschalten zu bewegen.
Mein Thema lautete "Organisation eines Luxushotels".
Heute morgen habe ich mit meinem Kameramann (mit dem ich übrigens sehr gerne arbeite) die Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten für eine Mega-olé-olé-Traumhochzeit gefilmt.
Am Abend haben wir dann die Hochzeitsfeier selbst begleitet.
Wow, kann ich euch sagen: Geld müsste man haben!
Das Brautpaar ist mit einem Helicopter auf dem Hotelgelände angekommen. Die Gäste wussten von nichts. Dementsprechend überrascht waren die etwa 200 Personen.
Ich hatte vorher noch nie einen Hubschrauber landen sehen und war deshalb wahrscheinlich noch aufgeregter als die Gäste. (Ich weiß, innerlich bin ich auch immer noch 10 Jahre alt ;-))
Nach dem Buffet gab es dann im Hotelpark ein riesiges Feuerwerk.
Absolut phantastisch! Aber ich will gar nicht wissen, wieviel der Spass gekostet hat.
Ein Helicopter und ein Feuerwerk - das lieferte einfach klasse Bilder für einen Bericht. Und das war für mich jedenfalls unbezahlbar.
Obwohl wir von morgens 10.30 Uhr bis ca. 23.30 Uhr auf den Beinen waren, haben mir die Drehs wahnsinnigen Spass gemacht.
Es war definitiv die richtige Entscheidung, freie Mitarbeiterin beim Fernsehen zu bleiben.
Als dritten Teil meiner Wochenserie möchte ich demnächst den Köchen des Luxushotels einen Tag lang über die Schultern schauen.
Penny Lane - 5. Jun, 01:25
In Sachen Serien schien Pro Sieben einen echten Glücksgriff gelandet zu haben. Doch der Erfolg währte nicht lange.
O.C. California: Ghetto-Kid findet sich plötzlich in reicher Umgebung wieder. Als der Kleinkriminelle Ryan von seiner Mutter rausgeschmissen wird, nimmt ihn sein Pflichtverteidiger in seiner Familie auf wie einen Sohn.
Wie sich der 16-jährige in der neuen fremden Umgebung zurecht findet, wollten zu Beginn der Serie im Januar noch richtig viel wissen. Doch das war einmal.
Inzwischen liegen die Einschaltquoten bei 8, 6 Prozent. Das sind rund 4 Prozent unter dem normalen Pro Sieben Schnitt. Der Münchner Privatsender zieht deshalb Konsequenzen:
am 26. Juni läuft die vorerst letzte Folge der Serie. Die zweite Staffel will man zwar auch noch ausstrahlen. Auf die dritte verzichtet man jedoch dankend.
Da haben die (paar) deutschen Fans wohl Pech gehabt.
Lost: Flugzeugabsturz auf eine einsame Insel. 40 Passagiere überleben. Diese müssen sich nun auf einer einsamen Insel durchschlagen. Die Insulaner haben mit Liebe, Hass, Intrigen und unheimlichen Wesen aus dem Urwald zu kämpfen.
Unheimlich sind auch die Einschaltquoten von „Lost“. Woche für Woche verfolgen immer weniger Zuschauer die Abenteuer der Inselbewohner. Dabei hatte alles so schön angefangen: den Piloten sahen immerhin noch 3,88 Millionen Zuschauer. Die Folge vom letzten Montag „Der Betrüger“ sahen nur noch 2,29 Millionen Menschen.
Bis jetzt ist man bei Pro Sieben jedoch noch einigermaßen zufrieden mit den Einschaltquoten.
Also bisher noch keine Gefahr, dass „Lost“ abgesetzt wird.
Desperate Housewives: Das Leben vier reicher, genervter Hausfrauen. Die Dramadie-Serie wurde schon im Vorfeld als das neue „Sex and the City“ gefeiert. Und die Einschaltquoten scheinen diese Einschätzung zu belegen. Immer mehr wollen die verzweifelten Hausfrauen in Aktion sehen. Im Durchschnitt wird die Serie von 3,5 Millionen Menschen gesehen.
Der Marktanteil liegt damit bei erstaunlichen 43 Prozent. Tendenz weiter steigend.
Den selben Erfolg wünscht sich Pro Sieben jetzt auch für die neue Serie „Taken“, die im Juni starten wird. Die von Kultregisseur Steven Spielberg produzierte Serie verhalf dem amerikanischen Sender „SciFi“ zu den besten Einschaltquoten in seiner zehnjährigen Geschichte. Doch das hat noch nichts zu sagen, auch „O.C. California“ und „Lost“ waren in den USA Straßenfeger und sind beim deutschen Publikum durchgefallen.
Ob die Deutschen der Science Fiction Serie folgen werden? Wir werden sehen. Vielleicht sind „Aliens“ ja das Erfolgsrezept. Dann werden die Inselbewohner aus „Lost“ bald von einem Ufo gerettet und Ryan aus „O.C. California“ wird von kleinen grünen Männchen in eine andere Galaxie „gebeamt“.
Penny Lane - 30. Mai, 00:57
"D...d..das sind doch?"
So oder so ähnlich ging es mir neulich beim Zappen durch das TV, als ich schließlich bei Viva hängen geblieben bin. Wen sah ich da? Die Backstreet Boys -die musikalischen Helden meiner Jugend (Muss 'ne schlimme Jugend gewesen sein, ich weiß...)
Jedenfalls sehen die Jungs noch genauso aus wie früher. Nichts hat sich geändert. In der vollen Besetzung starten sie ein Comeback.
Was aber haben die 5 Jungs (oder sollte man inzwischen Männer sagen? Jaaaaaaaaaanein! Ein Blick auf Nick Carter genügt.) die letzten Jahre getrieben?
Ich hab mal nachgeschaut.
AJ McLean: Nach der Veröffentlichung des 4 Backstreet Boys Albums "Black & Blue" bekam AJ Probleme mit Drogen und Alkohol. Diese "Ich-feiere-bis-ich-umfalle-und-hau-mich-mit-allem-zu-was-ich-finde"- Einstellung hielt aber nicht lange an. Die Backstreet Boys unterbrachen 2001 ihre US-Tour und schickten McLean auf Entzug. Jetzt hat er sein Leben angeblich wieder im Griff.
Brian Littrell: Mein damaliger Backstreet Boy bringt im Herbst diesen Jahres sein erstes Soloalbum heraus. Eine Single ist bereits erschienen. Der Titel allein sorgt schon dafür, dass ich das "Meisterwerk" nie im Leben hören würde: "In Christ Alone". Das der Song auch auf einem Album mit den angeblich 50 schönsten christlichen Songs aller Zeiten erschienen ist, macht mir sogar regelrecht Angst.
Brian ist inzwischen verheiratet und hat einen kleinen Sohn names Baylee.
Howie Dorough: Es hat sich nichts geändert. Ich kann Howies Namen noch immer nicht aussprechen. Dorough (Dorof? Dorou? Doruf????) hat sich in den letzten Jahren musikalisch in den Hintergrund gestellt und arbeitete vor allem als Produzent und Songwriter für andere Künstler.
Mit seiner Schwester Pollyanna hat er eine wohltätige Organisation gegründet, die sich um Rheuma-Opfer kümmert. Howies ältere Schwester Caroline ist an der Krankheit gestorben.
Kevin Richardson: Kevin hat ebenfalls eine Stiftung gegründet, die sich für die Früherkennung von Krebs einsetzt. Außerdem kämpft er (auch mit politischen Mitteln) gegen krebseregende Stoffe in Nahrung und Natur. Das alles macht er, weil er seinen Vater an der Krankheit verloren hat.
Ganz aus der Musik konnte sich Richardson dann doch nicht. Er übernahm die Rolle des Billy Flynn in dem Musical "Chicago". Den singenden Anwalt gab er nicht nur in San Francisco, sondern auch im London West End. Auch Kevin ist inzwischen verheiratet.
Nick Carter: Der Milchbubi unter den Backstreet Boys wollte gleich die volle Packung: ein Soloalbum ("Now or Never") und eine Schauspielkarriere. In "The Hollow" und "The Brew" durfte er die Hauptrolle spielen. Keiner hat je von den beiden Filmen gehört. Muss also eine tolle Schauspielkarriere gewesen sein. Nick wäre aber kein Backstreet Boy, wenn nicht auch er eine wohtätige Einrichtung gegründet hätte. Seine beschäftigt sich mit der Erhaltung und Rettung des Ozeans. Zuletzt sorgte Carter für Schlagzeilen als Ex-Freund von Paris Hilton.
Und jetzt sind die Backstreet Boys zurück. Die neue Single "Incomplete" ist gar nicht mal so schlecht. Ein Album ist noch in diesem Jahr geplant.
Sogar eine Welttournee wollten die Jungs wagen.
Penny Lane - 27. Mai, 23:59
Peinlich, peinlich. Nein, ich rede nicht von Gracias Auftritt und Abschneiden beim diesjährigen Grand Prix in Kiew.
Nein, ich spreche von der Bild-Zeitung. Denn die veröffentlichte gestern einen mehr als fragwürdigen Artikel zu dem TV-Ereignis.
"Warum mag uns keiner mehr?" wollte die Bildzeitung in der Überschrift wissen.
Gestern noch Papst. Heute letzter Platz. Das Leben ist eine Achterbahn, nur ungerechter: Die Achterbahn fährt schließlich alle, die zahlen. Wir zahlen für alle und die geben uns 0 Points als Dank. Mag uns Deutsche keiner mehr?
An und für sich gibt es doch wenigstens so was wie nachbarschaftliche Solidarität beim Grand Prix! Warum kassierten die Norweger denn mit ihrem komischen Wigwam-Indianer („In My Dreams“) je 12 (!) Points aus Island, Dänemark und Finnland? Weil man sich kennt, und weil man sich mag.
Die Litauer ärgern die Letten nicht (12 Sympathie-Punkte), die Weißrussen hätscheln die Russen (12 Punkte). So ist es Brauch. Man ist ganz einfach nett zueinander – und so ein paar Freundschaftspunkte tun doch nicht weh! Es müssen ja nicht gleich zwölf
sein, aber wenigstens 2 oder 3. Deutschland? 0 Points. Wir haben keine Freunde.
Nehmen wir mal die Polen. Wer sich da drüben einen gebrauchten Skoda leisten kann, wo hat der denn die Kohle her? Auf deutschen Baustellen Fliesen verlegt oder in deutschen Schlachthöfen Rinder zerlegt. Dankbarkeit? Stinkefinger (0 Points von Polen).
Oder die Holländer. Jetzt legen sie mit ihren Käse-Wohnwagen wieder die deutschen Überholspuren lahm, ohne Maut natürlich. Wir stehen dafür im Stau. Aber Dankbarkeit? Stinkefinger (0 Points von Holland).
Oder die Spanier. Wo lassen wir denn unser Urlaubsgeld? Wo fliegen wir hin? Was hätten die für ein Bruttosozialprodukt, wenn es uns Deutsche nicht gäbe? Dankbarkeit = Stinkefinger (0 Points von Spanien).
Wir Deutschen sind die Lieben. Wir zahlen für alle, bald auch für Rumänien (die gaben uns übrigens auch 0 Points, na super, willkommen in Europa). Am Hotelpool verlieren wir den Krieg um die Liegestühle an die Engländer, und die feixen sich eins und lachen über die doofen Deutschen (0 Points von England).
Wir kaufen dem Türken sein Döner ab, und aus lauter Freundschaft haben wir gleich 10 Points in die Türkei geschickt, und was schallt zurück? 0 Points von der Türkei. Ey, Alda, kraß, voll der Hammer, ey.
Wir Deutschen sind die Guten. Wir lassen Heidi Klum ihren Seal heiraten, und unser Kanzler ist Putins Kumpel, seine Frau wirbt so lieb für Hundefutter und unser Konsulat in der Ukraine läßt jede Menge schräge Vögel rein.
Apropos Ukraine, die hätten ja nun wohl wirklich allen Grund zur Dankbarkeit gehabt: 0 Points! Zero! Nichts! Gar nichts!
Haben Sie’s nicht auch insgeheim geahnt? Ob die Gracia gut gesungen hat oder nicht, ob das Lied okay war oder nicht und ob sie geschummelt hat oder nicht, das spielte überhaupt keine Geige bei diesem Punkte-Desaster. Nein – hier ging es nicht um Gracia. Hier ging es um Deutschland.
Aber bevor wir jetzt unseren Austritt aus Europa beschließen und unseren eigenen Grand Prix machen (wo Bayern dann Punkte an Sachsen-Anhalt verteilt), sollten wir doch noch mal überlegen, warum wir zwei Punkte von Monaco gekriegt haben. Ausgerechnet Monaco?
Da kann doch nur einer dahinterstecken. Genau: Durchs Krankenbett geläutert und auf seine alten Tage sanft geworden, hat Ernst August ein gutes Wort für uns eingelegt. Danke, du deutscher Punkte-Prinz!
Wohin wir nun aber in Urlaub fahren sollten, und wo wir unsere Devisen lassen, das schränkt sich geradezu dramatisch ein. Wir sehen uns dann im Sommer alle in Moldawien.
Warum uns keiner mehr mag, wollt ihr wissen, liebe Bild-Redakteure? Weil bei uns im Land Menschen leben, die so einen Mist schreiben und diese gequirrlte Scheiße sogar noch in den Druck geben.
Ich jedenfalls hoffe, dass die Bild-Redakteure darauf verzichten, diesen Sommer in Moldavien einzufallen. Das haben die Moldavier nicht verdient. Das hat kein Land der Welt verdient.
Zum Thema "Gracia" selbst möchte ich einfach nur zwei Zitate von Stefan Raab aus der heutigen Ausgabe von "TV total" unkommentiert in den Raum werfen:
"2 Punkte aus Monaco? Da muss sich Prinz Ernst August wohl im Suff verwählt haben."
"Die SPD hat Gracia nach ihrer Niederlage in Kiew spontan die Ehrenmitgliedschaft angeboten."
Penny Lane - 24. Mai, 00:30
Da geht man auf die Dreißig zu - wie es eine gute Freundin von mir einmal ausdrückte - und dann passiert einem das:
Einen Geburtstagskuchen für eine Freundin wollte ich backen. Einen Rotweinkuchen, um genau zu sein, weil der einfach sch**** lecker ist.
Also gehe ich in den Supermarkt, um eine Flasche Rotwein zu kaufen. Ich stehe an der Kasse und da fragt mich die Verkäuferin, wie alt ich denn sei.
Verwirrt antworte ich, dass ich in einigen Wochen 21 werde. Ich bin schon mindestens zwei Jahre nicht mehr nach meinem Alter gefragt worden.
Die Verkäuferin schien nicht sehr überzeugt. "Ihren Ausweis, bitte!"
Nervös krame ich in meiner Tasche herum, auf der Suche nach meinem Geldbeutel, um dann festzustellen: Mist, du hast die falsche Geldbörse eingepackt. Da ist weder dein Perso, noch dein Führerschein drin. Wer hätte auch damit gerechnet, dass ich mich beim Einkaufen ausweisen muss?!
Ich teilte der guten Frau an der Kasse mit, dass ich meinen Perso nicht dabei habe.
"Dann kann ich Ihnen den Wein nicht verkaufen!", kommt die Antwort.
"Okay, dann setzen Sie mal Ihre Brille auf und schauen mich mal genau an: Ich bin wirklich 20 Jahre alt!"
Doch ich beiße auf Granit. Die Frau hät mich für unter 18 und läßt deshalb nicht locker. Ich bekomme den Wein nicht verkauft.
Auf dem Nachhauseweg rufe ich meine Mum an, um ihr von meinem besonderen Einkaufserlebnis zu berichten. Nach einem minutenlangen Lachanfall, kommt meine Mutter auf die wirklich brilliante Idee, mir einen Schnuller kaufen zu wollen. Olé, denke ich mir. Tiefer kannst du nicht sinken.
Und ob! Heute musste ich nämlich von meinem Vater erfahren, dass man Weine in Bayern nicht erst ab 18 Jahren verkauft bekommt, sondern bereits ab SECHZEHN!
Ich wurde für unter 16 eingeschätzt! Ein schwerer Schlag. So schnell kann es gehen und man wird zurück in die Pubertät katapultiert.
Und das alles eine Woche nachdem ich den zweiten Personalausweis beantragt habe. Mein erster läuft in wenigen Tagen aus. Damals war ich noch stolz 16 zu sein :(
Penny Lane - 18. Mai, 00:00